VON BERND VENNEMANN FÜR RP-ONLINE: 19. September 2016 | 00.00 Uhr
Solingen. Dinslakener Handball-Oberligist kassiert beim TSV Aufderhöhe eine bittere 22:26 (11:13)-Schlappe.
Harald Jakobs ließ den Kopf zwar nicht hängen, doch die Enttäuschung war dem Trainer des Handball-Oberligisten MTV Rheinwacht Dinslaken am Samstag nach dem Spiel deutlich anzusehen. Hatte seine Mannschaft den Saisonauftakt beim TSV Aufderhöhe in Solingen mit einer 22:26 (11:13)-Niederlage doch deutlich verpatzt. “Ich hatte mir doch mehr erwartet”, so der Schlusssatz des Übungsleiters, nachdem er das Spiel direkt nach dem Ende kurz analysiert hatte.
Die Hauptursache für die Niederlage sah Jakobs vor allem in der mangelnden Chancenverwertung. Selbst ein so treffsicherer Mann wie Phillipp Tuda jagte die Bälle reihenweise über oder neben das Tor der Solinger, die zudem einen sicheren Keeper Robin Wiebusch zwischen den Pfosten hatten. Und auch Maximilian Reede hatte neben seinen fünf Treffern einfach zu viele Fehlversuche. “Wir haben neben schlechter Arbeit in der Abwehr in der ersten Halbzeit einfach nicht den Zug zum Tor gefunden”, kritisierte Jakobs.
Und so zahlte der Aufsteiger gegen eine keinesfalls überdurchschnittlich gute Mannschaft Lehrgeld. Solingens Trainer Max Ramota hatte sein routiniertes Team mit dem früheren Bundesligaspieler Frank Berblinger als Spielmacher trotz einiger Ausfälle sehr gut auf den MTV eingestellt, seine Spieler fanden immer wieder eine Lücke in der Dinslakener Deckung. Dazu kam noch die Tatsache, dass mit Steffen Hahn (2), Robert Jakobs, Bastian Schwengers und Jonas Ahls vier Dinslakener fünf Strafzeiten kassierten, während die Solinger gerade einmal in Unterzahl agieren mussten. Auch darin sah Jakobs eine der Ursachen für die Niederlage: “Wir haben uns da auch viel zu sehr mit den Schiedsrichterentscheidungen beschäftigt, als uns auf das Spiel selbst zu konzentrieren.”
In der engen Halle im Stadtteil Aufderhöhe, von den Solingern selbst “Bunker” genannt, ragten selbst die Spielerbänke ins Feld hinein. Und mit den Gegebenheiten kamen die Gastgeber natürlich besser zurecht, zogen gleich auf 4:1 davon. Immer wieder kämpften sich die Dinslakener heran, auch weil Neuzugang Marco Banning im Tor des MTV einige Schüsse entschärfte. Doch zum Seitenwechsel lag der TSV mit zwei Treffern vorne, geriet auch deswegen nicht in Gefahr, weil die Gäste in den ersten Minuten der zweiten Hälfte durch Lars Jankowski und Luca d’Auria beste Chancen liegen ließen.
Als die Solinger im letzten Spieldrittel mit fünf Treffern (21:16) vorne lagen, leisteten sich Tuda und Co. Fehlwürfe in Serie, so dass der Sieg der abgebrühten Heimmannschaft nicht mehr in Gefahr geriet. Die Strafen gegen den MTV taten ihr Übriges.
MTV Rheinwacht: Banning, N. Bell; Tuda (7(3), Jakobs, Reede (5), Brandscheid, d’Auria (4), Schwengers, Körner, Götte, Jankowski (4/2), Hahn, F. Bell (2).
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