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Dinslakener Handball-Oberligist will kompletten Fehlstart verhindern. Trainingseinheit zur Aussprache genutzt.
Zwei Spiele, zwei Pleiten – der Saisonstart in der Handball-Oberliga ist für den MTV Rheinwacht Dinslaken gründlich daneben gegangen. Dabei waren die Dinslakener mit großen Ambitionen in die neue Spielzeit gegangen. Rang eins bis fünf soll am Ende der Saison zu Buche stehen. Ein Traum, der schon früh zu zerplatzen droht. Am heutigen Samstagabend sollen endlich die ersten Punkte her. Der MTV gastiert bei der DJK Unitas Haan.
Vorher aber haben die Dinslakener unter der Woche eine Trainingseinheit zur Aussprache genutzt. Trainer Harald Jakobs wollte die Gelegenheit nutzen, um gemeinsam mit den Spielern die Fehler zu analysieren und Wege aus der Krise zu suchen. “Die Spieler haben noch Schwierigkeiten mit den Konzeptionen im Angriff. Zu oft konzentrieren sie sich so sehr auf die Laufwege, dass der Spielzug dann nicht erfolgreich abgeschlossen wird”, sagt Jakobs. Der Ursprung des Problems ist eindeutig. Eine ganze Saison lang konnten die MTV-Akteure einzig und allein durch ihre individuelle Klasse die Spiele gewinnen. Taktisch ausgefeilte Spielzüge waren nicht nötig.
Nach dem Aufstieg wird dem MTV genau das jetzt zum Verhängnis. In der deutlich spielstärkeren Oberliga braucht die Angriffsmaschinerie taktische Leitlinien und kreative Abwandlungen, um erfolgreich zu sein. Bis die Laufwege perfekt funktionieren und mit der nötigen Kreativität gepaart werden, kann es noch einige Trainingseinheiten dauern. Jakobs und seine Spieler wollen aber jetzt schon reagieren. “Wir werden in den kommenden Spielen mehr Freispielphasen einbauen”, sagt der Trainer. Diese Entscheidung habe man gemeinsam gefällt, der Coach stützt den Wunsch seiner Spieler.
Der Druck ist groß, denn eine dritte Niederlage zum Saisonstart würde die Misere komplettieren. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Zu allem Überfluss fehlen in Haan auch noch der am Rücken verletzte Florian Körner und der grippekranke Neuzugang und Kreisläufer Lennart Götte. Beide hatten allerdings in den bisherigen Spielen auch sehr wenig Einsatzzeit.
“Haan ist ein langjähriges Oberliga-Mitglied und hat daher viel Erfahrung. Das dürfen wir nicht unterschätzen”, sagt Trainer Jakobs und macht deutlich: “In unserer Lage dürfen wir aber niemanden in der Liga unterschätzen.” Wichtig sei es, dass seine Spieler den Kopf frei bekämen, die Angst abschütteln und einfach konzentriert Handball spielen.
Nach dem schwachen Auftritt gegen Wesel ist das wohl die größte Herausforderungen für den MTV, der mit bislang erst 39 Treffern das abschlussschwächste Team der Liga ist. Dass die Spieler aber genau wissen, wo das Tor steht, haben sie in zahllosen Spielen vor der Krise bewiesen. Sie müssen sich nur daran erinnern.
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