Harald Jakobs will seine Mannschaft zum Start Mitte September unbedingt auf der Höhe haben. Jochen Emde
Der MTV legt die Grundlagen
Der amtierende Meister der Handball-Regionalliga feilt derzeit überwiegend an der Kondition. Einige Spieler sind noch angeschlagen. Spielmacher Gorris urlaubt im Iran
Von Timo Kiwitz
Ihr liebstes Spielgerät bekommen die Handballer des MTV Rheinwacht aktuell noch ziemlich selten zu sehen. Das runde Leder bleibt meist im Schrank. Trainer Harald Jakobs legt den Fokus beim amtierenden Regionalliga-Meister auf die konditionellen Grundlagen. Es ist die Zeit der Vorbereitung, die einem Mannschaftssportler naturgemäß am wenigsten behagt. „Da muss ich mir dann von den Jungs im Wald auch immer wieder Sprüche anhören. Aber deshalb biegen wir trotzdem nicht früher wieder ab“, schmunzelt Jakobs. Der 58-Jährige weiß genau, wie wichtig auch Kraft, Ausdauer und Spritzigkeit für seine Schützlinge sind, wenn die Dinslakener an die erfolgreiche Spielzeit 18/19 anknüpfen wollen.
Das werde ohnehin schwer genug, vermutet der MTV-Übungsleiter, dem vor allem das Auftaktprogramm mit fast ausnahmslos Partien gegen Teams, die er weit oben erwartet, gehörigen Respekt einflößt. „Wenn es da noch nicht läuft, dann landest du ganz schnell unten“, sagt Jakobs. Eine seiner Hauptaufgaben in den kommenden Wochen sieht der Coach demnach auch darin, seinen Spielern zu vermitteln, wieviel harte Arbeit, Ehrgeiz und Ernsthaftigkeit vonnöten sein wird, um erneut eine gute Rolle in der vierten Liga zu spielen.
Trotz der kräftezehrenden Vorsaison mit Verlängerung in der am Ende so unglücklich verlaufenen Aufstiegsrelegation macht sich Jakobs aber um die Motivation seiner Spieler eigentlich keine Sorgen: „Der ein oder andere Süchtige hat ja schon wieder bei der zweiten Mannschaft trainiert, bevor wir überhaupt angefangen haben.“ Mehr Kummer bereitet dem Trainer da schon die Tatsache, dass einige Spieler aktuell Verletzungssorgen haben. Luca d’Auria hat immer noch mit Beschwerden aus der letzten Saison zu kämpfen. Nils Kruse schmerzt der Rücken und Christoph Enders hat sich bei der Studenten-EM im Beachhandball in Zagreb eine Knieblessur zugezogen.
Hinzu kommt, dass Fabian Gorris, der als Lehrer nur in den Ferien Urlaub machen kann, nach zwei Wochen in Portugal nun noch zwei Wochen in den Iran fährt. Als Regisseur fehlt Gorris natürlich vor allem bei der Integration der Neuzugänge. Die dürfte positionsbedingt bei Linksaußen Marc Pagalies etwas leichter fallen als beim Halbrechten Mirko Krogmann, der ebenfalls vom Regionalliga-Absteiger VfB Homberg kam. Nach langer Zeit kann der MTV damit wieder auf einen Linkshänder im Rückraum setzen. Viele Abläufe müssen also neu einstudiert werden, die bisher überwiegend auf halbrechts eingesetzten Akteure wie Jonas Höffner und Philipp Tuda sollen vermehrt auch auf anderen Positionen auflaufen. „Das wird eine der größten Aufgaben in der Vorbereitung“, glaubt Jakobs.