Die gemischte weibliche B/A Jugend vom MTV Rheinwacht hatte den ersten internationalen Auftritt und hat sich sehr gut geschlagen.
Am Karfreitag war die Anreise zum Hanse Cup in Hamburg, die als A Jugend gemeldete Truppe bestand durch diverse Abmeldungen jedoch aus 14-16 jährigen Damen und hätte somit eigentlich in der unter 17‘jährige Gruppe spielen können/müssen. Die Meldung war aber nun einmal raus und konnte auch nicht mehr geändert werden. Wir hatten also zwei Herausforderungen zu bewältigen. Einmal die Tatsache, dass alle Gegnerinnen 17 und 18 Jahre alt sein würden und zum zweiten die Benutzung von Harz (Willkommen auf internationalem Niveau).
Nach einer kurzen Nacht stand am Samstag um 8.30 !!!!! unser erstes Vorrundenspiel gegen eine Truppe aus der Schweiz auf dem Programm. Die Damen aus dem Vorderland wollten zum Glück auch kein Harz benutzen und somit stiegen unsere Chancen schon vor Spielbeginn.
Als es dann los ging starteten wir sofort mit einer sehr offensiven 3:3 Deckung und die Schweizer Damen wussten nicht wirklich was da gerade mit ihnen passierte. Fünf Balleroberungen in der Abwehr, fünf TG’s, Spielstand 5:0
Das Trainerteam wurde entspannter und ein lockeres Spiel nahm seinen Lauf. Mit einem niemals gefährdeten 17:6 hatten wir den ersten Sieg im Sack.
Danach spielten unsere weiteren Gruppengegner aus Schweden und Dänemark gegeneinander und unsere Damen wurden beim zusehen immer kleiner und ganz leise. Oh Gott sind die alle groß und schnell und dann auch noch Harz (bei den Skandinaviern „Backe“ genannt). Schweden gewann gegen Dänemark, aber eigentlich hatte diese Tatsache für uns schon keine Bedeutung mehr. Was zu diesem Zeitpunkt natürlich noch keiner ahnen konnte, wir hatten soeben die Erstauflage des späteren Finale gesehen.
Um 11.30 durften/mussten wir dann gegen Dänemark ran. Klare Ansage vom Trainerteam: Auf keinen Fall eine 6:0 Deckung und bitte nicht auf 1 gegen 1 einlassen. Alle raus und die Däninnen schon beim Spielaufbau ärgern/stören/nerven/in den Wahnsinn treiben……
Eigentlich war Dänemark durch unser erstes Spiel gegen die Schweiz ja schon vorgewarnt und der Dänische Trainer erzählte uns später auch von seinem Versuch die eigenen Spielerinnen auf unsere offensive Strategie einzustimmen, aber die Damen hatten Ihn nicht ernst genommen.
Unsere Truppe spielte eine super Abwehr und schaffte über die gesamte Spielzeit eine komplette Manndeckung auf hohem Niveau. Die Gegnerinnen verzweifelten an uns und konnten „Ihren“ Handball zu keinem Augenblick aufziehen.
Jetzt wurde uns leider die Herausforderung „Harz“ zum Verhängnis. Unzählige TG’s und sonstige 100 %‘tige Chancen unserer Damen landeten im Nirwana. Kurze Pässe auf 3-5 Meter flogen auf die eigenen Füßen usw.
Denkbar knapp ging die Partie mit 9:11 verloren. Vor dem Spiel hatten alle mit einer riesen Klatsche gerechnet, da hätte das Thema Harz gar keine Rolle gespielt. Jetzt waren alle enttäuscht und sauer auf die schei.. „Backe“.
Auch die Aussage vom gegnerischen Trainer: Super gespielt, ohne Harz hätten wir verloren
Konnte in diesem Augenblick nur wenig Trost spenden.
Um 13.30 folgte dann eine mächtige Niederlage gegen die Schweden. Auch ohne Harz hätte uns diese Truppe verhauen. Mit 6:20 war der erste Tag gelaufen und am Sonntag würden wir dann im Challenge Cup starten.
Am Nachmittag folgte ein Ausflug in die Hamburger Innenstadt und am Abend…………(was im Trainingslager passiert bleibt auch im Trainingslager)
Der Sonntag begann dann zum Glück nicht so früh wie der Samstag, erstes Spiel um 12.00 gegen die Gastgeber aus Bergedorf. Es wurde dann mal wieder ohne Harz gespielt und unsere Damen konnten einen sicheren 14:8 Sieg einfahren. Wir standen also im Finale zum Challenge Cup.
13.30 gegen eine andere Truppe aus Dänemark. Nicht ganz so mächtig gebaut wie die Däninnen vom Vortag, trotzdem wieder mit Harz. Wir gingen mit 1:0 in Führung, dann legten die Gegnerinnen los und konnten sich mit 4 Toren absetzen. Unsere Abwehr war wieder recht ordentlich, im Angriff gingen aber viele Bälle verloren. Durch die genervten und immer ruppiger spielenden Däninnen bekamen wir zwar diverse 7 Meter zugesprochen, mit Harz am Ball aber leider nicht verwandelt.
Alles sah nach einer Niederlage aus, dann wurden unsere Damen zum Ende wieder wach und etwas Ballsicherheit stellte sich auch ein. Eine Minute vor dem Ende hatten wir den Ausgleich 11:11 und kamen schnell wieder in Ballbesitz. Noch 20 Sekunden zu spielen und 7 Meter für uns. Keine wollten den so wirklich werfen, Inga fasste sich ein Herz (trotz bis dahin schon zwei versemmelter Strafwürfe) und trat an. Rechts unten schlug der Ball ein und wir hatten den Challenge Cup gewonnen. Spannender kann man ein Spiel nicht gestalten, alle Spielerinnen und auch die extra angereisten Eltern waren aus dem Häuschen.
Fazit: 5 Spiele gegen 17-18 jährige, drei davon mit Harz und trotzdem drei Siege.
Die Siegerehrung mit fast allen Teilnehmern (1.200) war ein echter Event. Mit Pokal und Medaillen belohnt ging es wieder zur Unterkunft, schick machen für die Abschlussparty war angesagt. Alles weitere fällt wieder unter……(Schweigepflicht)
Nach einer diesmal sehr kurzen Nacht ging am Montag um 7.00 Uhr der Wecker und wir mussten unser Quartier räumen. Die Rückfahrt wurde von allen (außer den Fahrern) verschlafen und am frühen Nachmittag fand ein tolles Wochenende an der Douvermannhalle sein Ende.
Michael
PS: Bilder folgen noch