VON TIMO KIWITZ – NRZ: 19.08.2015 | 22:00 Uhr
Marius Timofte trifft am Samstag mit einer Auswahl ehemaliger Mitspieler auf das aktuelle Team.
- Marius Timofte spielte fast 17 Jahre lang Handball
- Mit 47 Jahren war er noch in der Regionalliga aktiv
- Am Samstag gibt es ein Abchiedsspiel gegen das aktuelle MTV-Team
Dinslaken. Genau verbrieft ist es nicht, aber Rekorde hat der Mann wohl so einige gebrochen. Fünf Jahre in Folge souveräner Torschützenkönig in der Handball-Regionalliga, in fast 17 Jahren allenfalls eine Hand voll Begegnungen verpasst, mit 47 Lenzen noch in der Oberliga Woche für Woche am Ball. Nicht umsonst stand der Name MTV bei vielen Gegnern nahezu zwei Dekaden lang nicht für Männer-Turn-Verein, sondern für Marius-Timofte-Verein. Die jüngere Hallenhandball-Geschichte des Dinslakener Klubs ist untrennbar mit dem gebürtigen Rumänen verbunden. Im Mai gab Obmann Heinz Buteweg nach dem unglücklichen Abstieg aus der Oberliga die Trennung vom langjährigen Rheinwacht-Spielertrainer bekannt. Am Samstag soll Timofte nun in der Douvermannhalle offiziell und in einem feierlichen Rahmen verabschiedet werden. Um 17 Uhr wird die aktuelle und nun von Burkhard Bell trainierte erste Herrenmannschaft des Vereins gegen ein „Team Timofte“ antreten.
Kader ist eine Überraschung
Der Lehrer von der Dinslakener Ernst-Barlach-Gesamtschule freut sich schon riesig auf die Partie, weiß dabei allerdings selbst noch gar nicht so genau, mit wem er eigentlich auflaufen wird. Ein paar ehemalige Mitstreiter, wie der mittlerweile in Hamburg lebende Benjamin Jacobs, haben die Mannschaft in den letzten Wochen akribisch zusammengestellt und dabei viel Wert darauf gelegt, dass Akteure aus allen Abschnitten seiner Ära dabei sind. „Es wird eine Überraschung, aber ich habe schon gehört, dass ziemlich viele kommen wollen. Das freut mich natürlich sehr. Es zeigt einfach, dass die Leute es mit mir ja nicht so schlecht gefunden haben können“, sagt Timofte und ergänzt: „Ich finde es wirklich auch sehr schön, was der Verein sich da überlegt hat.“
Der mittlerweile 48-Jährige hat sich nach seinem Urlaub im Fitnessstudio und mit einigen Laufeinheiten in Form gehalten („Ohne Sport könnte ich auch gar nicht.“), den Ball aber seit dem Ende der letzten Saison nicht mehr in die Hand genommen. Vermisst er das Spielgerät, das einen so großen Teil seines Lebens eingenommen hat, noch nicht? „Momentan geht es noch ganz gut, wir haben ja auch sonst im Sommer immer eine ziemlich lange Pause gemacht“, sagt Timofte, „wie es in den nächsten Wochen aussehen wird, muss man abwarten.“
Keine Eile
Der frühere rumänische Nationalspieler hat in den letzten Wochen und Monaten schon einige Anfragen von anderen Vereinen bekommen, hat es aber derzeit überhaupt nicht eilig, eine neue Aufgabe in Sachen Handball zu übernehmen. „Früher musste ich schnell etwas finden. Jetzt habe ich aber längst einen festen Job und kann mich in aller Ruhe umschauen. Wenn ich etwas neues übernehme, dann muss es etwas sein, das mich voll überzeugt und von dem ich glaube, dass es sich lohnt, dort etwas anzufangen“, erklärt der Pädagoge.
Timoftes Abschiedsspiel wird am Samstag in die Saisoneröffnung des MTV Rheinwacht eingebunden. Los geht es am Samstag in der Douvermannhalle bereits um 15.30 Uhr mit einem Testspiel der nun von Jan Mittelsdorf trainierten Landesliga-Reserve gegen das ebenfalls in der Landesliga beheimatete Team von Schwarz-Weiß Essen.
Vorstellung des neuen Teams
Dann folgt die Vorstellung des neuen Dinslakener Verbandsliga-Kaders, der die Rückkehr in die Oberliga realisieren soll, ehe das aktuelle Team gegen das „Team Timofte“ antritt. Auf die leichte Schulter nehmen sollte die ziemlich neu formierte Mannschaft von Burkhard Bell den Vergleich mit dem enorm erfahrenen Gegner sicherlich nicht. Mindestens ein Gegenspieler ist definitiv hoch motiviert.