VON HENDRIK GAASTERLAND FÜR RP-ONLINE: 5. Dezember 2016 | 00.00 Uhr
Dinslaken. Handball-Oberliga: Der Rückraumspieler rettet den Dinslakenern ein 27:27-Unentschieden in der Heimpartie gegen den TV Oppum.
In der Schlussphase setzte der MTV Rheinwacht Dinslaken alles auf eine Karte. Die Gäste des TV Oppum führten mit zwei Toren und dem MTV blieb nur etwas mehr als eine Minute Zeit, um zumindest einen Punkt zu holen. Die Dinslakener deckten kurz und sicherten sich in einem bereits verloren geglaubten Spiel tatsächlich noch ein Unentschieden. Dafür verantwortlich war hauptsächlich Bastian Schwengers. Der angeschlagen in die Partie gegangene Rückraumspieler verkürzte zunächst und erzielte dann mit der Schlusssirene noch den Ausgleich zum 27:27 (13:13), nachdem die Krefelder gegen die offensive MTV-Deckung in der entscheidenden Phase zweimal verworfen hatten.
Auf Grund der Dramatik am Ende war das Remis ein Punktgewinn für die Gastgeber. Doch wäre eine Niederlage auch völlig unnötig gewesen. Der MTV startete gut in die Partie, ging mit vier Toren in Führung (14./6:2). Auffälligster Akteur war bis dahin Linksaußen Sebastian Brandscheid, der vier seiner insgesamt sechs Tore in der Anfangsphase erzielte. Doch dann schlichen sich beim MTV einige Fehler ein und der TV Oppum, bei dem der wurfgewaltige Fabian Bednarzik trotz konditioneller Defizite nach Belieben traf, glich nicht nur zum zwischenzeitlichen 8:8 (20.) aus, sondern war fortan ein Gegner auf Augenhöhe.
Beide Mannschaften boten den wenigen Zuschauern in der Douvermannhalle eine ausgeglichene Begegnung, in der die Dinslakener weit bis in die zweite Halbzeit hinein konstant mit einem Tor Vorsprung führten. In der Schlussphase wendete sich jedoch das Blatt und Oppum schien die besseren Karten zu haben, weil Rheinwacht Probleme mit der Abwehr der Gäste hatte und der zur Pause gekommene Schlussmann Robin Petrich deutlich mehr Versuche des MTV entschärfte als im ersten Abschnitt Dominik Heesen. Und dann haderten die Gastgeber noch mit den Schiedsrichtern Stephan Hommers und Tim Römgens, die bei einigen Schrittfehlern des TVO eine unglückliche Figur abgaben. “Das zermürbt einen in der Abwehr, wenn der Gegner immer wieder so viele Schritte machen darf, wie er will”, sagte Dinslakens Trainer Harald Jakobs, der nach der Schlusssirene nicht genau wusste, was er nun von dem Ergebnis halten sollte: “Wir haben mit Glück einen Punkt geholt. Wie der am Ende zustande gekommen war, ist großartig. Aber es hätte gar nicht so weit kommen dürfen.”
Auch dem Trainer war nicht entgangen, welche Schwierigkeiten sein Team trotz des vielversprechenden Starts mit den Krefeldern bekam und es so das erwartet enge Spiel wurde: “In der ersten Halbzeit waren wir zu nah an der Deckung dran, haben uns zu schnell festmachen lassen. Es fehlte auch die Laufbereitschaft und hinten kassierten wir leichte Tore. Nach der Pause haben wir viele freie Würfe verworfen, waren nicht abgebrüht genug.” Doch dank Bastian Schwengers und einem erneut starken Torwart Marco Banning reichte es am Ende zumindest zu einem “gefühlten Sieg”.
MTV: Banning, Bell; B. Schwengers (4), Jakobs, Jankowski (3), Brandscheid (6), Höffner (5), Reede (6), Ahls, Hahn, Körner (3), Tuda, E. Schwengers.
ARTIKEL AUF RP-ONLINE