VON TIMO KIWITZ FÜR RP-ONLINE: 28. Januar 2016 | 00.00 Uhr
Dinslaken. Der MTV Rheinwacht Dinslaken steht an der Spitze der Handball-Verbandsliga. Doch Obmann Heinz Buteweg ist nicht richtig zufrieden. Fast alle Spieler haben schon für die neue Saison zugesagt. Gespräch mit Trainer Bell steht noch aus.
Der Jubel war groß in der Douvermannhalle, als Handball-Verbandsligist MTV Rheinwacht Dinslaken am Sonntag den hartnäckigsten Verfolger TV Oppum nach spannendem Spielverlauf ganz knapp mit 28:27 besiegte und damit die Spitzenposition festigte. Drei Zähler Vorsprung haben die Dinslakener nun vor den Krefeldern. Und weil wegen der Umstrukturierung der Ligen mindestens drei, wenn nicht sogar vier oder fünf Teams aufsteigen, zweifelt eigentlich kaum noch jemand im MTV-Lager an der direkten Rückkehr in die Oberliga. Glänzende Aussichten also? Heinz Buteweg bleibt kritisch. Der Abteilungsleiter ist längst nicht so zufrieden, wie es die Tabellensituation des Teams vermuten ließe.
“Dass wir schon vier Punkte abgegeben haben, war unnötig. Die Mannschaft hat meiner Ansicht nach mehr Potenzial, auch wenn sie sicher noch sehr jung ist”, sagt der 68-Jährige. Doch nicht nur die beiden schon länger zurückliegenden Auswärtsniederlagen in Oppum und Neukirchen wurmen den Obmann immer noch. Auch die Art und Weise, wie die Dinslakener einen Großteil ihrer bisherigen Siege eingefahren haben, passt Buteweg nicht so recht in den Kram. “Wir leben häufig von unseren individuellen Stärken. Das spielerische Element kommt mir dabei manchmal etwas zu kurz.”
Nichtsdestotrotz glaubt der Mann, der bei den Rheinwacht-Handballern fast alle Fäden in der Hand hält, dass die Oberliga, die wegen der Einführung der Nordrheinliga in Zukunft nur noch die fünfte Klasse sein wird, so gut wie in trockenen Tüchern ist, wenn der Ligaprimus am Samstag auch die schwierige Auswärtsaufgabe bei Treudeutsch Lank besteht. Die Planungen für die kommende Saison laufen ohnehin schon auf Hochtouren. Und Buteweg kann bereits Erfreuliches vermelden.
“Es haben mir fast alle Spieler des aktuellen Kaders auch für die nächste Saison zugesagt. Nur zwei Leute sind noch offen”, sagt der Obmann. Einziger definitiver Abgang ist Christoph Enders, den es im Sommer bekanntlich zum VfL Gladbeck zieht. Sein Abschied ist der Grund dafür, dass sich Buteweg momentan nach einem “gestandenen Kreisläufer” umsieht. Auch auf der Position des Mittelmannes würde der Abteilungsleiter das Team gerne noch verstärken. “Mir fehlt einfach noch der Spielgestalter, der die Mannschaft richtig führen kann.”
Wer die Mannschaft in der kommenden Saison von außen führen soll, ist derweil noch nicht ganz sicher. Mit Trainer Burkhard Bell, der erst im Juni 2015 seinen Dienst in Dinslaken angetreten hat und die Mission Wiederaufstieg souverän zu erfüllen scheint, will Heinz Buteweg noch Gespräche führen.
Der langjährige Rheinwacht-Spielertrainer Marius Timofte ist mittlerweile auch wieder als Coach im Verein tätig. Timofte hat vor wenigen Tagen die männliche B-Jugend des MTV übernommen, soll aber im Nachwuchsbereich noch weitere Aufgaben erhalten. Dass der frühere rumänische Nationalspieler irgendwann einmal wieder für die erste Mannschaft des Vereins verantwortlich sein wird, will Buteweg definitiv nicht ausschließen. “Wir sind ja nicht im Bösen auseinandergegangen. Marius ist ein guter Trainer.”
ARTIKEL AUF RP-ONLINE