NRZ HANDBALL-OBERLIGA
Von Christoph Enders für NRZ-Online
Buteweg scheint seinen Häuptling gefunden zu haben. 31:30-Sieg über Angermund
Gut zwei Wochen ist es her, dass Obmann Heinz Buteweg beklagte, in der Mannschaft des MTV Rheinwacht Dinslaken einen Häuptling zu vermissen. Dieser scheint nun gefunden: Es ist aber nicht nur ein Spieler, sondern ein Trio. Die drei Rückraumspieler Florian Körner, Maximilian Reede und Philipp Tuda sind in den letzten Wochen in einer überragenden Verfassung. In wichtigen Situationen weiß mindestens einer von ihnen, mit der richtigen Entscheidung zu überzeugen. Gegen den TV Angermund, aktuell Tabellenzweiter der Handball-Oberliga, setzten sich die Dinslakener unter den Augen ihres ehemaligen Trainers Burkhard Bell mit 31:30 (16:15) durch.
Dabei sah es am Anfang gar nicht nach einem Sieg für die Hausherren aus. Die Gäste starteten gut und erzielten einige sehenswerte Treffer. Schnell setzte sich Angermund auf 6:2 ab (8.). Die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs berappelte sich jedoch und konnte in der 24. Minute zum ersten Mal ausgleichen. Für die Pausenführung sorgte Philipp Tuda. Beim Stand von 15:15 war Tuda mit einem lässigen Heber vom Siebenmeterpunkt erfolgreich.
Im zweiten Abschnitt kam der MTV besser ins Spiel und konnte die Führung schnell auf 18:15 ausbauen (32.). Fortan lieferten sich beiden Mannschaft ein Duell auf Augenhöhe. Bei den Gästen überragte Rückraumspieler Martin Gensch. Der Ex-Hiesfelder steuerte nicht nur selbst acht Tore bei, sondern setzte auch immer wieder den quirligen Kreisläufer Niko Merten gut in Szene. Merten wurde zum Problem für die Defensive der Dinslakener und kam am Ende auf zwölf Treffer.
Beim Stand von 28:29 hatte die Stunde des Maximilian Reede geschlagen: Der baumlange Rückraumlinke nahm im Offensivspiel des MTV nun das Zepter in die Hand. Reede erzielte drei Treffer in Folge und holte zudem noch eine Zeitstrafe heraus, so dass der MTV die letzten 80 Sekunden mit einem Mann mehr auf dem Feld stand. Beim Stand von 31:30 hatten die Gäste noch einmal den Ball, vergaben jedoch ihre Chance. Da spielte auch der gescheiterte Heber von Steffen Hahn zehn Sekunden vor dem Ende keine Rolle mehr.
MTV-Coach Harald Jakobs war nach dem Abpfiff stolz auf seine Mannschaft: „Bis auf die erste Viertelstunde haben wir ein gutes Spiel gemacht gegen einen starken Gegner. Wir hatten sicherlich auch das entscheidende Glück auf unserer Seite, ich denke, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“
MTV: Banning, Bell; d’Auria, Schwengers, Jakobs, Jankowski (2), Brandscheid (3), Hahn (2), Reede (7), Lösche (3), Ahls, Körner (6), Tuda (8/4).
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