VON TIMO KIWITZ – NRZ: 17.01.2016 | 22:00 Uhr
Dinslaken. Dinslakener Handballer müssen beim 28:27 über Vorst bis zum Schluss zittern.
Spannend ging es bislang bei den Heimspielen des MTV Rheinwacht wirklich nicht zu. Die Dinslakener Handballer gewannen ihre ersten sechs Verbandsliga-Partien in der Douvermannhalle allesamt souverän. Gestern jedoch mussten der Spitzenreiter und seine Anhänger zum ersten Mal richtig zittern. Und das bis zur allerletzten Sekunde. Erst als Rechtsaußen Lars Jankowski den direkten Freiwurf von Maik Tötsches geblockt hatte, stand der 28:27 (14:13)-Erfolg über einen guten TV Vorst fest.
Auch wenn die Hausherren diesmal bei weitem nicht an ihre Leistungsgrenze herankamen, gewann MTV-Trainer Burkhard Bell den vorangegangen 60 Minuten eine Woche vor dem Topspiel gegen den hartnäckigsten Verfolger TV Oppum überwiegend positives ab. „So ein Spiel haben wir gebraucht. Nachdem wir die letzten Begegnungen so sicher gewonnen haben, hat es gezeigt, dass die Bäume für uns nicht in den Himmel wachsen. Das war die richtige Vorbereitung auf Oppum“, befand Bell.
Die Dinslakener ließen von Beginn an das allerletzte Quäntchen Konzentration vermissen. Vor allem in der sonst so starken Deckung machten es eigene Nachlässigkeiten den hoch motivierten Vorstern immer wieder leicht. Auch die Torhüter Aaron Mertineit und Niklas Bell konnten lange nicht helfen. Bell steigerte sich jedoch nach dem Wechsel und wurde schließlich noch zu einem mitentscheidenden Faktor. Im Angriff konzentrierte sich fast alles auf den Rückraum. Die Außen wurden kaum eingesetzt. Auch Kreisläufer Christoph Enders bekam nur selten Bälle, und vergab dann auch noch – ganz ungewohnt – den Großteil seiner wenigen Gelegenheiten.
Lange lief Rheinwacht deshalb hinterher, ließ sich aber, vor allem dank der gut aufgelegten Schützen Frederik Bell und Philipp Tuda, nicht abschütteln und ging kurz vor dem Wechsel sogar erstmals in Front. In Hälfte zwei erkämpften sich die Gastgeber dann zweimal eine Drei-Tore-Führung, verspielten den Vorsprung aber beide Male ganz schnell wieder.
So wurde es in der Schlussphase schließlich richtig hektisch. Bastian Schwengers erzielte in den letzten Minuten zwar wichtige Treffer, scheiterte mit seinem letzten Wurf aber, sodass Vorst noch einmal die Chance zum Ausgleich bekam. 30 Sekunden vor dem Ende vertändelten die Gäste den Ball zwar, auch weil deren Trainer Dirk Heghmanns die grüne Karte zu spät auf den Tisch legte. Doch auch die Dinslakener gaben das Spielgerät gegen die offene Manndeckung der Vorster noch einmal her, bevor der MTV-Coach seine angestrebte Auszeit nehmen konnte. Die lange sehr wacklige Dinslakener Deckung ließ nun aber auch gegen sieben Gäste-Feldspieler nichts mehr zu.
MTV: Mertineit, Niklas Bell; Jankowski (1), Brandscheid (1), Enders (2), d’ Auria, Ahls, Bastian Schwengers (5), Tomke, Reede (1), Frederik Bell (7), Körner (2), Tuda (9/1), Krölls.
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