NRZ: 19.12.2016 – 17:29 Uhr
200 Zuschauer sehen den 33:25-Erfolg der Rheinwacht-Reserve über den SC Bottrop. Mittelsdorf ist „megastolz“. Impulse von der Bank.
Die Helden des Abends standen vor dem linken Tribünenabschnitt der Douvermannhalle und holten sich ihren Applaus ab. „Ri – Ra – Rau“, brüllte Kreisläufer Marvin Nahlmann in Richtung der Heimfans. „M – T – V“ kam es noch deutlich lauter von den Anhängern zurück. Die Handballer der Rheinwacht-Reserve zelebrierten ihren Erfolg regelrecht. Und das hatte sich der Tabellenführer der Landesliga auch mehr als verdient. Im absoluten Spitzenspiel gegen den bisherigen Zweiten SC Bottrop setzten sich die Dinslakener vor rund 200 Zuschauern klar mit 33:25 (16:10) durch.
„Ich bin megastolz auf die Mannschaft. Dass in so einer wichtigen Partie vor solch einer Kulisse so viel klappen würde, hätte ich nicht für möglich gehalten“, jubelte auch MTV-Trainer Jan Mittelsdorf, der gar nicht mehr aufhören wollte zu schwärmen: „Die Jungs sind so eine super Truppe, trainieren richtig geil und dürfen diese Momentaufnahme jetzt völlig zurecht genießen. Wer hätte schon gedacht, dass wir Weihnachten ganz oben stehen würden?“
Bedingungsloses Tempospiel
Die Komplimente würden die Dinslakener Spieler sicherlich auch an ihren Trainer zurückgeben, den der hatte sie einmal mehr richtig gut eingestellt. Gegen die im Rückraum deutlich überlegenen Gäste setzte Mittelsdorf von Beginn an auf bedingungsloses Tempospiel. Dass dabei der ein oder andere Ball – wie in der Anfangsphase – verloren gehen würde, war einkalkuliert. Aber der Dinslakener Dauerdruck brach den Bottropern jeweils zur Mitte der jeweiligen Halbzeiten das Genick.
Größter Trumpf der Hausherren war an diesem Tag jedoch die mannschaftliche Geschlossenheit und Kaderstärke. Egal, wen Mittelsdorf von der Bank brachte, jeder trug seinen Teil zum Erfolg bei. Wie Niklas Hetzel, der nach seiner Einwechslung in Hälfte eins drei leichte Treffer aus dem Rückraum erzielte. Wie Linkshänder Steffen Hahn, der in Abwehr und Angriff sofort eine Führungsrolle übernahm. Oder wie A-Junior Nico Czeslik, der in der Schlussphase Spielmacher Dominik Loth sehenswert vertrat und müde Bottroper Beine mit seinen Eins-gegen-Eins-Aktionen und drei Toren bestrafte. So konnte der MTV-Trainer allen Leistungsträgern Erholungspausen gönnen, ohne dass es einen Bruch im Spiel gegeben hätte. Fast komplett durch spielte nur Torwart Thomas Grah, der einmal mehr ein starker Rückhalt war.
Dass sich die Gäste nach der Pause einmal bis auf 19:18 (38.) heran kämpften, konnte aber auch Grah nicht verhindern. Die Deckung stand in dieser Phase einfach nicht gut genug. Eine Auszeit von Mittelsdorf brachte den Spitzenreiter aber ganz schnell wieder in die Spur. Das 23:19 (43.) von Hannes Langner sorgte schon wieder für Beruhigung bei den Fans, beim 27:20 von Niklas de Lede (51.) war die Partie gegen platte Bottroper endgültig gelaufen.