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Dinslaken. Handball-Oberligisten haben eine Anfrage an den Verband gerichtet. Die Chancen stehen aber nicht gut.
Am Sonntag kommt es in der Douvermannhalle zum mit Spannung erwarteten Derby in der Handball-Oberliga zwischen dem gastgebenden MTV Rheinwacht und dem TV Jahn. Geht es nach dem Willen der beiden Abteilungsleiter, dann wäre das Aufeinandertreffen der beiden noch nicht geretteten Teams das vorerst letzte Nachbarschaftsduell in dieser Klasse. MTV-Obmann Heinz Buteweg und „Veilchen“-Chef Thomas Bigger haben eine Anfrage an den Handball-Verband Niederrhein gestellt, in Zukunft mit einer gemeinsamen Mannschaft starten zu dürfen. Die Antwort steht noch aus. Die Chancen, dass der HVN ein derartiges Modell durchgehen lässt, gelten aber als eher gering.
Vor dem Hintergrund, dass in der übernächsten Saison eine neue vierte Liga eingeführt werden soll, für die sich nur die besten Vereine der Oberliga qualifizieren und beide Dinslakener Clubs personell derzeit nicht auf Rosen gebettet sind, händeringend Verstärkungen suchen, hatten sich Buteweg und Bigger zuletzt ausgetauscht. „Es geht einfach darum, die Kräfte zu konzentrieren und eine leistungsstarke Mannschaft für Dinslaken zu stellen“, sagt Bigger. Unterhalb dieser Mannschaft sollen die beiden Stammvereine normal weiter arbeiten. Eine komplette HSG, zum Beispiel für den gesamten Senioren-Bereich bei den Herren, wollen die Verantwortlichen am liebsten vermeiden. Diese Variante wäre wohl ohnehin für die nächste Spielzeit noch nicht zu realisieren. „Das ist die richtige Idee, um den Handballsport im Kreis nach oben zu bringen“, glaubt auch Buteweg.
Vor den Problemen, die eine Oberliga-HSG möglicherweise mit sich bringen könnten, verschließen beide aber auch nicht die Augen. „Es gibt auch bei uns im Verein sicher Leute, die das skeptisch sehen, aber die haben meiner Meinung nach die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt. Bei aller gesunder Rivalität wäre dieser Schritt für uns alle nur positiv“, glaubt Bigger.
Buteweg fürchtet andere Schwierigkeiten: „Solch eine HSG wäre ja quasi ein dritter Verein, der von den beiden anderen Vereinen unterstützt werden müsste. Was passiert denn, wenn beim MTV oder in Hiesfeld plötzlich jemand sagt, wir stecken das Geld lieber in die eigene Jugend?“
Positiv könnte sich ein Zusammenschluss, da sind sich beide einig, sicherlich auf die Sponsorenlandschaft auswirken. Es müsse sich durchaus der ein oder andere neue Geldgeber finden, der ein gemeinsames Projekt beider Vereine unterstützen würde.
Doch zuallererst müsste sowieso der Handball-Verband Niederrhein seine Zustimmung geben. Und danach sieht es aktuell nicht aus. Während der Deutsche Handball-Bund ein solches Modell durchaus vorsieht, sagt die Satzung des HVN etwas ganz anderes. Spielgemeinschaften sollen nur möglich sein, wenn komplette Herren-, Damen- oder Jugendabteilungen zusammen gehen (wie es der TV Jahn momentan in der Jugend mit dem TV Aldenrade praktiziert).
Für Thomas Bigger ist diese Regelung völlig unverständlich: „Wir würden mit dieser Maßnahme doch sowohl den leistungssportlichen Bereich, als auch den Breitensport unterstützen.“
Die Anfrage, die beide Vereine gestellt haben, ist übrigens in keiner Weise verbindlich. Ähnlich einer Bauvoranfrage wolle man ausloten, was überhaupt möglich sei. Überzeugt sind die beiden Abteilungsleiter von ihrer Idee aber auf jeden Fall. Innerhalb der beiden Mannschaften dürfte es auch nur wenige Akteure geben, die eine Spielgemeinschaft nicht gutheißen würden. Das Gros der Spieler versteht sich trotz der Rivalität auf dem Feld außerhalb mittlerweile blendend. Viele haben in der jüngeren Vergangenheit schon einen Zusammenschluss befürwortet. Spannend könnte allerdings die Frage werden, wer denn eine HSG in der Oberliga trainieren würde. Doch soweit ist es aktuell noch lange nicht.
MTV und Jahn wollen ein Team für Dinslaken – | NRZ.de – Lesen Sie mehr auf:
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