VON TIMO KIWITZ – NRZ: 01.11.2015 | 22:00 Uhr
Dinslakener Handball-Verbandsligist ließ der HSG beim 29:16 überhaupt keine Chance. Starke Abwehr, starker Mertineit.
Am traditionsreichen Anwurftermin am Sonntagmorgen um 11.15 Uhr wird beim MTV Rheinwacht mit Sicherheit nicht gerüttelt. Zumindest ein Argument für eine dauerhafte Verlegung lieferten die Dinslakener Verbandsliga-Handballer jedoch am gestrigen Abend. Bedingt durch den stillen Feiertag Allerheiligen durfte die Mannschaft von Burkhard Bell nämlich erst um 18 Uhr gegen die HSG Wesel ran und präsentierte sich von Beginn an hellwach. Vor rund 300 Zuschauern in der gut gefüllten Douvermannhalle ließen die Dinslakener dem Gast beim 29:16 (13:7) überhaupt keine Chance.
Den Grundstein für den klaren Erfolg legte der MTV dabei mit einer hoch konzentrierten Deckungsleistung. Philipp Tuda und Frederik Bell organisierten die 6:0-Abwehr im Mittelblock von der ersten Minute an prächtig. Die Abstimmung mit dem glänzend aufgelegten Aaron Mertineit stimmte fast durchweg. Wesels Rückraum-Ass Fabian Gorris kam auf Halblinks kaum zur Entfaltung, auf der anderen Seite kam der Ex-Hiesfelder Björn Fehlemann noch weniger zum Zug. Weil die HSG-Trümpfe damit fast vollkommen aus dem Spiel waren, machte es auch nichts, dass die Dinslakener in der Anfangsphase im Angriff selbst noch einige Probleme hatten. Beim 8:4 (15.) nahm Wesels Trainer Sven Esser die erste Auszeit, sein Team brachte er damit aber auch nicht in die Spur. Bis zur Pause setzten sich die Hausherren noch weiter ab, die endgültige Entscheidung fiel dann direkt nach dem Wechsel, als Dinslaken in der Deckung weiter Beton anrührte und über Tempospiel fünf weitere Treffer in Serie erzielte. Beim 18:7 (36.) konnte Bell schon damit beginnen, allen Akteuren ihre Einsatzzeiten zu geben. Einen Leistungsabfall musste der Gastgeber aber auch in der Folge nicht verzeichnen. Bei den Weselern wehrte sich nur noch der junge Cedric Schnier mit einigen erfolgreichen Einzelaktionen.
Burkhard Bell erhofft sich nun von dem gelungenen Auftritt einen Schub für die nächsten Partien: „Dieses Spiel war ganz wichtig heute. Wir waren von Beginn an konzentriert und haben das Spiel eindeutig über die Abwehr gewonnen“, lobte der MTV-Trainer.
Doch auch im Angriff zeigte sich sein Team gegenüber dem hart erkämpften Sieg über Moers in der Vorwoche formverbessert. Maximilian Reede, der momentan beruflich sehr stark eingespannt ist, lieferte im halblinken Rückraum eine sehr ordentliche Partie ab. Genau wie sein „Ersatz“ Florian Körner und Linksaußen Sebastian Brandscheid. Hervorheben musste man aber niemanden. Der MTV strahlte nämlich von allen Positionen Torgefahr aus und war den Weselern auch damit weit voraus.
MTV: Mertineit, Niklas Bell; Reede (4), Frederik Bell (4), Körner (3), Tuda (6/2), Ahls (2), Jankowski, Brandscheid (4), Enders (4), Eric Schwengers (1), Bastian Schwengers, Tomke, Höffner.
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