Wer steigt auf? Wer muss runter?
VON FRIEDHELM THELEN FÜR DIE NRZ: 22. MÄRZ 2017
Die Einführung der Regionalliga Nordrhein im Frauenhandball zur kommenden Saison und die Reduzierung der Landesliga von vier auf zwei Gruppen sorgen für zahlreiche Verschiebungen
Die Einführung der Handball-Regionalliga als neue Spielklasse zwischen der 3. Liga und der Oberliga sorgte bereits in der vergangenen Saison bei den Männern für Rechenspiele, da sich der „Aufstieg“ aus den unteren Spielklassen erhöht – auch wenn dieser Aufstieg dazu führt, dass man die „Spielstufe“ beibehält, da aus der Oberliga die fünfte, aus der Verbandsliga die sechste, aus der Landesliga die siebte Spielklasse wird.
In dieser Saison sind die Frauen an der Reihe. Hier wird es besonders für die Landesligisten spannend, da die Anzahl der Gruppen zur kommenden Saison 2017/18 von vier auf zwei reduziert wird. Das Ganze wird dadurch abgefedert, dass die Soll-Spielstärke der Verbands- und Landesligen von zwölf auf 14 Mannschaften pro Gruppe erhöht wird.
Und so sieht es aus:
Im Gegensatz zu den drei Spielklassen des Handball-Verbandes Niederrhein wird die neue Regionalliga Nordrhein nur aus zwölf Mannschaften bestehen. Der HVN stellt im Startjahr der Regionalliga sieben Teilnehmer, der Handball-Verband Mittelrhein nur fünf. Mögliche Absteiger aus der 3. Liga werden auf das Kontingent angerechnet – in der 3. Liga spielen mit dem TV Aldekerk und dem HSV Solingen-Gräfrath nur zwei Niederrhein-Mannschaften, die Solingerinnen belegen drei Spieltage vor Saisonende den ersten Nichtabstiegsplatz. Aldekerk als Achter steht drei Punkte vor den Abstiegsrängen. Von null bis zwei Absteigern ist also nach wie vor alles drin.
Wenn Aldekerk und Gräfrath drin bleiben, qualifizieren sich die ersten Sieben für die Regionalliga. Steigt der Meister der HVN-Oberliga in die 3. Liga auf, schaffen es die Mannschaften auf den Rängen zwei bis acht. Steigen ein oder beide HVN-Teams aus der 3. Liga ab, verringert sich die Zahl der Regionalliga-Plätze entsprechend.
Für die Verbandsligisten bedeutet das: Neben den beiden Regel-Aufsteigern (also den beiden Gruppen-Meistern) werden vier bis sieben zusätzliche Teams aufsteigen, insgesamt gibt es also sechs bis neun Aufsteiger aus der Verbandsliga. Folglich werden mindestens die Mannschaften auf den Rängen eins bis drei beider Gruppen aufsteigen, im günstigsten Fall (kein Absteiger aus der 3. Liga, Oberliga-Meister steigt auf) würden auch noch die Gruppenvierten aufsteigen und die Fünften eine Relegation bestreiten.
Unser Tipp:
Der wahrscheinlichste Fall ist wohl, dass ein HVN-Team aus der 3. Liga absteigt. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass die Mittelrhein-Mannschaften öfter die Aufstiegsrelegation gewinnen. Dann gäbe es sieben Aufsteiger aus der Verbandsliga. Hieße: Drei Teams aus beiden Gruppen steigen direkt auf, die Vierten müssten eine Relegation bestreiten.
Diese Logik setzt sich natürlich auch für die Landesligen fort: Entsprechend den vier möglichen „Drittliga-Fällen“ (null bis zwei Absteiger; steigt der Oberliga-Meister auf oder nicht) wird es elf bis 14 Aufsteiger in die Verbandsliga geben. Das bedeutet bei (noch) vier Gruppen: Der Erste und Zweite jeder Gruppe steigen sicher auf. Bei elf Aufsteigern bestreiten die Drittplatzierten eine Aufstiegsrunde, bei zwölf Aufsteigern gehen alle vier Dritten direkt hoch, bei 13 oder 14 Aufsteigern bestreiten die Vierten eine Aufstiegsrunde.
Die Reduzierung der Landesliga auf zwei 14er-Gruppen bedeutet: Nur die Mannschaften auf den Rängen fünf bis sieben haben sicher nichts mit Auf- oder Abstieg zu tun. Je nach „Drittliga-Fall“ steigen neben den Zwölften der Gruppen weitere zwölf bis 15 Mannschaften ab. Heißt: Ab Rang neun einschließlich steigen alle Teams ab. Bei mindestens 13 zusätzlichen Absteigern bestreiten die Gruppenachten eine Abstiegsrunde.
Unser Tipp:
Tritt unser oben beschriebener Tipp ein, hieße das: Insgesamt zwölf Landesligisten steigen auf, also die Ersten, Zweiten und Dritten aller vier Gruppen. Eine Aufstiegsrelegation wäre in diesem Fall nicht nötig. Entsprechend würden die Landesligisten ab Rang neun aller vier Gruppen sicher in die Bezirksliga absteigen. Die vier Gruppenachten würden zwei weitere Absteiger ermitteln.
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