VON BERND VENNEMANN – RP-ONLINE: 18. Januar 2016 | 00.00 Uhr
Dinslaken. Der 28:27 (14:13)-Erfolg des Tabellenführers der Handball-Verbandsliga stand bis zur letzten Sekunde auf der Kippe. Jetzt kommt Oppum.
Kam dieses Spiel jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt, um die Mannschaft nach den letzten souveränen Siegen wieder aufzuwecken, oder schwächelt der MTV Rheinwacht am Ende der ersten Serie in der Handball-Verbandsliga. Berauschend jedenfalls war es nicht, was die Mannschaft gestern Vormittag beim 28:27 (14:13)-Erfolg über den TV Vorst in der Halle an der Douvermannstraße ablieferte. Für Trainer Burkhard Bell – “diesen dreckigen Sieg haben wir einfach gebraucht” – war das Spiel die richtige Vorbereitung für die nächste Begegnung, wenn der Tabellenzweite TV Oppum am nächsten Sonntag nach Dinslaken kommt.
Der Coach glaubt nämlich, dass die Spieler nun genau wissen, dass Siege in dieser Klasse keine Selbstläufer sind. “Wenn man nicht von Anfang an richtig wach ist, so wie wir heute, dann bleibt man unter seinen Möglichkeiten, tut sich über das ganze Spiel schwer und muss am Ende über die beiden Punkte froh sein”, glaubt Bell aber weiter an sein Team.
Nun stellte sich gestern aber mit dem TV Vorst auch eine Mannschaft vor, die die Schwächen des MTV schonungslos aufdeckte. MTV-Abteilungsleiter Heinz Buteweg meinte sogar, die besten Leute seien bei Vorst gar nicht dabei gewesen. Völlig respektlos ging der Mitabsteiger zu Werke, fand immer wieder Lücken in der löchrigen Abwehr der Gastgeber. Zudem bekam der noch vor einer Woche so glänzende Aaron Mertineit in der Anfangsphase kaum eine Hand an den Ball, der für ihn eingewechselte Niklas Bell machte seine Sache bedeutend besser.
Schwach diesmal auch die Außenpositionen. Jonas Ahls musste auf Grund von Fehlern in der Abwehr schnell für Lars Jankowski Platz machen. Doch auch der, wie Sebastian Brandscheid auf der linken Seite, war kaum gefährlich, brachte es lediglich auf ein Tor. Bell beklagte später auch die schwache Ausbeute von Kreisläufer Christoph Enders. Auch dessen Ausbeute mit zwei Treffern und mehreren vergebenen Chancen war einfach zu gering. Und der Versuch, den langen Maximilian Reede zwischenzeitlich an den Kreis zu stellen, misslang mal wieder gründlich.
Überhaupt schwächeln die MTVer im Moment auf der halblinken Seite. Reede kommt einfach nicht richtig in Tritt und Florian Körner läuft seiner Form weiter meilenweit hinterher. Da war es schon wichtig, dass Philipp Tuda erneut einen glänzenden Tag erwischt hatte, was auch auf Frederik Bell zutraf. Schließlich fühlte sich auch Bastian Schwengers in seiner Rolle auf der Mitte sichtlich wohl.
In der Anfangsphase lief der Tabellenführer stets einem Rückstand hinterher. Der betrug allerdings nie mehr als zwei Tore. Erst in der 28. Spielminute dann die erste Führung (14:13) für die Dinslakener, die auch gleichzeitig den Halbzeitstand bedeutete.
Als es dann im zweiten Abschnitt 18:15 hieß, deutete alles auf einen weiteren ungefährdeten Sieg hin. Doch Vorst kämpfte sich immer wieder heran, profitierte aber auch von mangelnder Chancenverwertung und technischer Fehler der Gastgeber. So ging es mit einer knappen MTV-Führung in die letzte Spielminute, die noch mal hektisch werden sollte, weil hüben wie drüben zu spät gelegte Auszeitkarten von den Schiedsrichtern wieder zurückgewiesen wurden. In der letzten halben Minute hatte Vorst den Ball, doch ein letzter Freiwurf nach der Sirene blieb in der MTV-Abwehr hängen.
MTV Rheinwacht: Mertineit, N. Bell; d’Auria, Jankowski (1), Brandscheid (1), Ahls, Enders (2), Schwengers (5), Tomke, Reede (1), F. Bell (7), Körner (2), Tuda (9/1).
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