NRZ HANDBALL-OBERLIGA
Sein persönliches Saisonziel hatte Heinz Buteweg im letzten Sommer recht ambitioniert formuliert. In die Top drei der Oberliga Niederrhein wollte es der Obmann der MTV-Handballer im ersten Jahr nach dem Aufstieg schaffen. Nun, nach 17 Spieltagen hat Rheinwacht zwar nur vier Punkte Rückstand auf die Drittplatzierten Haaner, doch die zuletzt gezeigten Leistungen geben wenig Anlass zur Hoffnung, dass die Dinslakener in der Tabelle noch einmal deutlich klettern könnten. Viel wichtiger scheint mittlerweile ohnehin die Differenz zu den Abstiegsrängen. Die beträgt nur noch sechs Zähler, für Buteweg ein klares Alarmsignal. „Es wird langsam kritisch. Die Spieler sagen, dass ich keine Panik machen soll. Panik will ich ja auch gar nicht machen, aber wir müssen drüber reden“, sagt der Abteilungsleiter.
Vier der letzten fünf Spiele hat die Mannschaft von Trainer Harald Jakobs verloren, zeigte dabei zum Teil erschreckend schwache Leistungen und schaffte es vor allem nicht, über 60 Minuten ansprechend zu agieren. Immer wieder brachten längere „Auszeiten“ das Team um mögliche Erfolge. Woran es liegt, kann Buteweg nur schwer sagen: „Unser Kader hat eigentlich das Potenzial, in dieser Liga eine gute Rolle zu spielen. Keine Frage, der Abgang von Kreisläufer Christoph Enders, der auch ein Führungsspieler war, hat uns weh getan, aber gerade von unserem Rückraum habe ich trotzdem wesentlich mehr erwartet.“ Der 69-Jährige vermisst vor allem den einen Häuptling, der das Zepter in die Hand nimmt.
Wichtige Partie gegen Lobberich
Auf dem Weg, die Saison noch zu einem versöhnlichen Ende zu bringen und nicht mehr ernsthaft in den Abstiegsstrudel zu geraten, misst Buteweg der kommenden Heimpartie am Sonntag gegen den TV Lobberich zentrale Bedeutung bei: „Wenn wir da nicht punkten, dann wird es richtig kritisch. Ich hoffe einfach, dass wir den Dreh wieder kriegen. So oder so wird es aber noch ein weiter Weg“, glaubt der Obmann, der weiter Augen und Ohren offen hält, um das Team für die kommende Spielzeit weiter zu verstärken. Mit Kreisläufer Dennis Backhaus vom Drittligisten TV Korschenbroich und Keeper Dominik Köller (SV Neukirchen, Oberliga) kehren bekanntlich zwei ehemalige Dinslakener Jugendspieler zurück. Viele externe Zugänge dürften nicht mehr hinzu kommen, denn Buteweg sieht in der eigenen Jugend und der Reserve, zurzeit Landesliga-Spitzenreiter, genügend Akteure, die auch das Zeug für die Oberliga hätten. Und die ganz nebenbei auch wesentlich kostengünstiger zu haben sein dürften als gestandene Oberliga-Akteure.
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