VON BERND VENNEMANN FÜR RP-ONLINE: 13. Februar 2017 | 00.00 Uhr
Dinslaken. Dinslakener Handball-Oberligist muss sich Unitas Haan nach schwacher Leistung mit 19:28 (11:10) geschlagen geben. Ohne Ordnung.
Die ersten Zuschauer verließen die Halle schon lange vor dem Spielende. Entschieden aber war da bereits alles. Handball-Oberligist MTV Rheinwacht Dinslaken blamierte sich gestern vor eigenem Publikum bis auf die Knochen. Hatte die Mannschaft zur Halbzeit gegen Unitas Haan noch mit 11:10 geführt, so verließen die Spieler nach 60 traurigen Minuten die Platte als 19:28-Verlierer.
Der Ausfall von Jonas Höffner sollte da kaum zur Erklärung dienen. Der Halbrechte der Dinslakener hat sich eine Knochenhautentzündung in der Ferse zugezogen, die er völlig auskurieren will, da er im April eine Ausbildung bei der Feuerwehr beginnt und natürlich völlig fit sein will. Entsprechend dürfte er erst in der Schlussphase der Saison wieder zum Einsatz kommen.
Ohne Höffner schien die gesamte Grundordnung des MTV in Frage gestellt zu sein. Da auch Kreisläufer Manuel Lösche wegen seines lange geplanten Urlaubs nicht dabei war, musste sogar Lars Jankowski phasenweise an den Kreis. Seinen Sohn Robert setzte Trainer Harald Jakobs vornehmlich in der Abwehr ein, Eric Schwengers bekam kaum Spielzeit. In der Mitte versuchten sich abwechselnd Bastian Schwengers und Philipp Tuda, doch selbst Sebastian Brandscheid übernahm die Rolle des Mittelmannes.
All das funktionierte in der ersten Halbzeit noch einigermaßen. “Aber auch da haben wir trotz ordentlicher Leistung schon zu viele Chancen ausgelassen”, sagte Harald Jakobs später. Tatsächlich scheiterten die Gastgeber bereits in den Anfangsminuten entweder am übergewichtigen, aber keinesfalls reaktionsschwachen Haaner Keeper Sebastian Goeken oder auch an der eigenen Unzulänglichkeit.”Da hätten wir einige Tore vorlegen müssen” kritisierte Jakobs später.
So ging der MTV noch mit einer Führung in die Pause. Im zweiten Abschnitt jedoch lief auf einmal nichts mehr zusammen. 13:13 stand es, als die Haaner sechs Tore in Serie machten und damit das Spiel entschieden. Während in dieser Phase im Angriff nichts mehr lief, wurde auch die Dinslakener Abwehr immer löchriger. “Da haben wir uns das Heft aus der Hand nehmen lassen und auch in der Abwehr stimmte nichts mehr”, meinte Jakobs. Die Haaner nutzten die Schwäche ihres Gegners konsequent aus und vergrößerten die Trefferspanne bis zum Ende sogar noch. Neben Keeper Goeken glänzten dabei besonders der pfeilschnelle Marcel Billen und der neunfache Schütze Moritz Blau. Der lange Domagoj Golec dagegen blieb lange blass, kam erst in der Schlussphase zu einigen Toren.
Beim MTV sucht Maximilian Reede weiter seine Form. Auch gestern traute sich viel zu wenig zu und fand mit seinen Würfen das Ziel nicht. Doch der Halblinke ist nicht der einzige im Team, der völlig von der Rolle ist. Eine der wenigen Ausnahmen war erneut Torhüter Marco Banning, der noch viele Großchancen der Haaner vereitelte.
MTV: Bell, Banning; d’Auria (3), B. Schwengers (3), E. Schwengers, Jakobs (1), Jankowski (2), Brandscheid (3), Hahn (2), Reede, Ahls, Körner (3), Tuda (2).
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