VON TIMO KIWITZ FÜR RP-ONLINE: 14. September 2016 | 00.00 Uhr
Dinslaken. Der Trainer des Handball-Oberligisten MTV Rheinwacht will im oberen Drittel mitspielen. Start am Samstag in Solingen.
Nein, bereut hat Harald Jakobs die Auswahl der Testspielgegner nicht. “Ich würde es wieder so machen”, sagt der neue Trainer des MTV Rheinwacht. Fast ausnahmslos ließ der Dinslakener Coach seine Schützlinge in der Vorbereitung gegen starke, zumeist höherklassige, Teams antreten. Die Folge waren einige, zum Teil auch deftige Niederlagen, die naturgemäß etwas auf die Stimmung der Spieler drückten. Wenige Tage vor dem Saisonstart in der Oberliga ist die Stimmungslage bei Jakobs aber weiter optimistisch. “Ich bleibe dabei. Wir wollen unter die ersten Fünf”, benennt der Oberhausener das ehrgeizige Ziel des Aufsteigers klar.
Warum auch nicht? Ergebnisse aus der Vorbereitung werden schließlich nicht mit in die Saison genommen, und außerdem sah Jakobs auch immer wieder vielversprechende Ansätze.
Im Training lag der Fokus vor allem auf dem Einstudieren neuer Angriffskonzeptionen, die Abwehrarbeit wurde etwas stiefmütterlicher behandelt. “Da habe ich den Eindruck, dass die 6:0-Deckung schon sehr gut funktioniert”, sagt Jakobs. Auch eine 5:1-Abwehr sei mit Bastian Schwengers oder Sebastian Brandscheid auf der vorgezogenen Position in manchen Situationen eine denkbare Option.
Überzeugt ist Jakobs auch vom fleißigen neuen Torhüter Marco Banning, der aus Mülheim nach Dinslaken wechselte, immer besser mit der Deckung harmoniert und sich anschickt, den Abgang von Aaron Mertineit, der nach Homberg zurückgekehrt ist, kompensieren zu können.
Am Kreis kann Dinslaken Christoph Enders (VfL Gladbeck) sicher nicht eins-zu-eins ersetzen, Neuzugang Lennard Götte aus Mülheim ist nach einer längeren Auslandsreise erst seit ein paar Tagen im Training, Robert Jakobs und Marvin Nahlmann machen ihre Sache zwar sehr ordentlich, stehen aber aus beruflichen Gründen nicht immer zur Verfügung.
Keinerlei Sorgen macht sich der MTV-Coach auf den Außenpositionen, die jeweils doppelt mit schnellen und treffsicheren Leuten besetzt sind. Sebastian Brandscheid, Luca d’Auria, Lars Jankowski und Jonas Ahls genießen hier das Vertrauen ihres Trainers. Auch im Rückraum hat Dinslaken mittlerweile zwei Optionen mehr. Youngster Nils Kruse, der von Tusem Essen zurückgekehrt ist, hat Jakobs trotz seiner geringen körperlichen Größe überzeugt, musste zuletzt aber auch wegen einer leichteren Blessur ein wenig kürzertreten. Steffen Hahn, der in Essen in der zweiten Bundesliga auf Rechtsaußen eingesetzt wurde, ist als großer Linkshänder eine gute Alternative für den halbrechten Rückraum. Ob Hahn, der sich gerade erst eine Bänderdehnung zuzog, am Samstag zum Start beim TSV Aufderhöhe allerdings schon wieder mitmischen kann, ist noch fraglich.
Nach der Auftaktpartie im südwestlichsten Stadtteil Solingens folgen bis zur Herbstpause noch die Partien freitags darauf gegen Nachbar HSG Wesel, danach Unitas Haan und Mettmann-Sport. “Ich werde sicher keinen Gegner schwach reden, aber das sollten zumindest alles machbare Aufgaben sein”, glaubt Jakobs.
Ein guter Start in die Saison scheint jedenfalls für das Erreichen der gesteckten Ziele unerlässlich. Und wenn der wirklich passen sollte, ist vielleicht sogar noch ein bisschen mehr drin. Die Meisterschaft scheint nicht unerreichbar.
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