Am vergangenen Samstag empfingen die Damen des MTV den TV Jahn Hiesfeld und alle Zeichen standen auf Derby: Keine Mannschaft war besonders überlegen, kein Tor war sicher. Streckenweise spielten die Damen keinen schönen Handball. Aber das Spiel war eins: ein Kampf, aus dem beide Mannschaften mit einem Sieg gehen wollten.
Gerade mal fünf Kilometer trennen die beiden Mannschaften aus Dinslaken. Und fünf Tabellenplätze. Die Damen des TV Jahn Hiesfeld stehen auf dem drittletzten Tabellenplatz, die Niederlagen waren allerdings meist sehr knapp. „Die Truppe könnte durchaus oben mitspielen“, findet MTV Trainer Roland (Rudi) Nowok.
Der Erstplatzierte MTV trat dem nicht zu unterschätzenden Gegner mit Nervosität entgegen. Die Damen kamen schlecht ins Spiel, verloren zahlreiche Bälle und gingen direkt in Rückstand. In der ersten Halbzeit kassierte der Gastgeber neun Tore. „Das ist durchaus okay“, findet Trainer Rudi. „Aber nur zehn Tore zu werfen – das ist einfach zu wenig.“
Auch die zweite Halbzeit startete schwach und der MTV musste erneut einen Rückstand einstecken. „Das hat die Mädels an der Ehre gepackt“, so der Trainer. Ab der 38. Minute drehte Spielführerin Stefanie Scholz richtig auf und zog die ganze Mannschaft mit. Der Knoten platzte, die Mädels fingen an richtig Handball zu spielen und zogen dem Gegner davon. Bis zum Abpfiff bauten sie den Abstand auf sechs Tore aus und verließen das Spielfeld mit einem Ergebnis von 24:18 – weiterhin ungeschlagen.
Der Sieg war wichtig für den Tabellenführer, denn punktetechnisch kann die Mannschaft von Rudi Nowok jetzt niemand mehr einholen. Nur noch durch den direkten Vergleich können die Dinslakenerinnen vom Thron geschupst werden. „Wir lassen nicht locker“, so Rudi. „Im Training machen wir jetzt nochmal richtig Druck, um auch die letzten Spiele zu gewinnen.“
Das wird nicht einfach. Der nächste Gegner in zwei Wochen heißt Issum, das Hinspiel hätte knapper nicht ausgehen können. Trotzdem haben die Mädels nur noch ein Ziel vor Augen: Die Saison perfekt abzuschließen. Davon trennen sie noch 180 Minuten und sechs Punkte.
Sandy Liesen
MTV: Scholz (9); Guth, Hasenöhrl, Raupach (je 3); van Limbeck (2); de Cruppe, Ingenabel, Rijo Langenegger, Steinbring (je 1); Grefer, Hülsermann, Liesen, Scharla, Thiele.
