Rheinwacht-Handballerinnen standen schon vor dem letzten Spiel als Aufsteiger in die Verbandsliga fest. 30:25 zum Abschluss gegen den TV Biefang II
Timo Kiwitz
Das Drehbuch hatte einen kleinen Schönheitsfehler. Eigentlich wollten die Handballerinnen des MTV Rheinwacht die Meisterschaft in der Landesliga am Sonntagnachmittag mit einem Heimsieg über den TV Biefang II endgültig perfekt machen. Weil aber Verfolger Uedem schon am Tag zuvor gegen Alpen/Rheinberg gepatzt hatte, war der erste Platz den Dinslakenerinnen bereits bei Anpfiff nicht mehr zu nehmen. Den leichten Spannungsabfall ließen sich die Schützlinge von Michael Köster im letzten Saisonspiel aber kaum anmerken – und erst recht nicht die rund 200 Zuschauer in der Douvermannhalle, die über weite Strecken des ungefährdeten 30:25 (14:10)-Erfolges ein richtiges Spektakel veranstalteten und die MTV-Frauen für eine hervorragende Saison feierten.
Am lautesten jubelten dabei einige junge Herren in lila Trainingsanzügen. Hiesfelder Anfeuerung für Rheinwacht? Auf den ersten Blick befremdlich, doch die dritte Fußballmannschaft aus dem Mühlendorf hat eine enge Verbindung zu den Dinslakener Damen. Spielertrainer Stefan Rausch ist mit Kreisläuferin Miriam Rausch verheiratet. Und so fungierten die Jahn-Kicker von Beginn an munter als Einpeitscher, sangen „Olé, olé, super MTV“ und „Wir steigen auf und ihr bleibt drin.“ In den Schlussminuten stand dann die gesamte Halle, klatschte und sang, während auf beiden Seiten noch munter Tore fielen, die so richtig niemanden mehr interessierten.
Auch Erfolgstrainer Michael Köster freute sich hinterher über die tolle Atmosphäre, viel mehr aber noch über die überaus gelungene Spielzeit seines Teams, die er so nicht unbedingt erwartet hatte: „Ich habe mir schon gedacht, dass wir mit diesem Kader im oberen Drittel landen würden, aber so eine Meisterschaft kannst du natürlich nicht planen“, erklärte Köster. Seine Mannschaft sei trotz einiger Durchhänger insgesamt doch sehr stabil aufgetreten, habe schließlich auch „das Glück des Tüchtigen“ gehabt, „dass unsere Verfolger auch Punkte lassen“. Das Erfolgsrezept sei aber vor allem die „gute Mischung aus Jung und Alt“ in den Dinslakener Reihen gewesen. Wie es nun in der Verbandsliga weiter geht? „Da müssen wir natürlich erst einmal kleinere Brötchen backen. Ich habe im Moment auch noch keine Ahnung, wie stark die Liga sein wird“, sagt Köster.
Gegen die Biefanger Reserve begann sein Team – wohl auch auf Grund der ungewöhnlich großen Kulisse – ziemlich nervös, setzte sich dann aber von 5:4 (15.) auf 10:4 (22.) ab und ließ danach nichts mehr anbrennen. Köster wechselte munter durch, und trotzdem führten die Dinslakenerinnen in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich mit zehn Toren, ehe die Gastgeberinnen im Gefühl des sicheren Sieges, vor allem in der Deckung, einen bis zwei Gänge herausnahmen. Erst beim Jubel nach der Schlusssirene drehte der MTV dann wieder richtig auf.
MTV: Lüttich, Vollberg; Katrin Köster (5/5), Belusic (2), Tenten (2), Mittelsdorf (3), Czeslik (7), Kox (1), Kristina Köster (4), Kurz (2), Schmidtke (1), Stoppa (1), Kirstein (2).
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