Sieg in letzter Sekunde
Am Sonntag fuhren wir zum Bezirksliga-Absteiger: Das Spiel gegen den TV Issum startete für uns stark, wurde dann aber zu einer echten Zitterpartie. Viele Nerven verloren, zwei Punkte gewonnen. Die Rechnung ging an diesem Abend für uns auf.
Am Anfang des Spiels hatten die Gastgeber nichts zu melden. In den ersten 23 Minuten waren wir konzentriert, standen hinten super und warfen vorne Tore. So konnten wir den Abstand zum Gegner auf fünf Tore ausbauen, führten 10:5.
Was dann passierte, kann sich Trainer Roland (Rudi) Nowok nicht genau erklären.
„Entweder haben wir einfach den roten Faden verloren oder Issum wurde plötzlich wach und wollte auch noch mitspielen.“
Wir hatten den Gegner nicht mehr im Griff und uns gelang in den letzten sieben Minuten der ersten Halbzeit kein weiterer Treffer. Mit einem Halbzeitergebnis von 10:8 gingen wir in die Kabine.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufhörte: Starke Issumer machten Jagd auf den Ausgleich. Trotzdem schafften wir es mitzuhalten. In der Schlussphase stieg dann die Dramatik. Issum gelang der Ausgleich, wir konterten mit einem Tor. Dieses Spielchen wiederholte sich dann noch mal. Eine Führung des Gastgebers ließen wir aber zunächst nicht zu.
Bei dem Hin und Her stieg die Nervosität – auf dem Platz, auf der Bank und auf der Tribüne. Die letzten vier Minuten wurden zum Krimi. Nach einem 16:16-Ausgleich, legten die Issumer noch einen drauf und gingen somit in Führung.
„Das war unser Weckruf“, sagt Rudi. In einem offenen Spiel kämpften beide Mannschaften um den Ball. Wir ergatterten den Angriff, kamen zum Abschluss und erzielten den Ausgleich: 17:17, eine halbe Minute vor Abpfiff. Den nächsten Angriff verschenkten die Issumer, das Spiel lag wieder in unseren Händen. In der letzten Sekunde knallte Meggy Hasenöhrl den Ball ins gegnerische Tor und die Anzeigetafel sprang mit Abpfiff auf 18:17.
Trotz einiger Schwierigkeiten in den 60 Minuten, entschieden wir das Spiel in der letzten Sekunde für uns. Besonders hervorzuheben ist dabei die Teamleistung.
„Alle zwölf Spielerinnen standen zusammen und haben an sich geglaubt – egal was passiert ist“, sagt der Coach. „Bei Fehlern wurde nicht gemeckert, sondern direkt versucht, es besser zu machen.“ Diese Einstellung spiegelte sich besonders in der Abwehrleistung wider. „Jeder ist für jeden eingestanden.“
Mit fünf Siegen in fünf Spielen stehen wir weiterhin an der Tabellenspitze. Nächstes Wochenende empfangen wir das Tabellenschlusslicht Bocholt in der Douvermannhalle – mit dem Plan, auch zuhause zwei Punkte einzusacken.
Sandy Liesen
MTV: Guth, Rijo Langenegger, Scholz, Steinbring (je 3); Ingenabel (2); De Cruppe, Grefer, Hasenöhrl, Scharla (je 1); Liesen, Raupach, Thiele